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Danke! 13.05.13

Es ist vorbei, wirklich vorbei. Ich bin jetzt seit 2 Wochen wieder zurück in Deutschland und so langsam stellt sich diese Gewissheit ein. Ich will jetzt keinen damit langweilen wie toll das alles war und wie toll die Menschen waren die ich kennengelernt habe und wie toll die Orte waren die bereist habe. Nein ich will euch mit ein paar Zahlen langweilen.

Am Ende bleibt mir nur noch Danke zu sagen. Ich danke jedem einzelnen Menschen in Nordamerika. Vielen Dank an alle die mich begleitet haben, an alle die mir geholfen haben, an alle die mich inspiriert haben und an alle anderen die mir nicht im Weg gestanden haben. Danke! :)

Zurückgelegte Strecke mit Auto
~ 40.000 km
Strecke mit Auto in CA
~ 13.500 km
Strecke mit Auto in USA
~ 26.500 km
Verbrauchter Treibstoff
~ 2666 l
Tankfüllungen
~ 67
Kosten für Treibstoff
~ 2350 CAD / 1800 €
Bereiste kanadische Provinzen
8 (61.5%)
Bereiste US Bundestaaten
28 (56%)
Bereiste Städte
~ 42
Surfed Couches
27
Ort an dem ich am längsten war
Montréal (8 M)
Zeit auf der Straße
4 M
Höchste Erhebung
2,621 m (Whitehorn Mountain, Lake Louise)

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Ab in die Wüste 01.05.13

Ich habe da noch was. Ganz fertig bin ich mit meiner Berichterstattung ja leider nicht geworden als ich noch in Kanada war. Ich will das aber auf keinen Fall untern Tisch fallen lass, da dieser Teil eine der beeindruckendsten Gegenden beschreibt die ich bereist hatte. Und genau das ist das Problem, mir fehlen die Adjektive um zu Beschreiben wie es dort war. Daher fasse ich mich jetzt einfach kurz und lass die Bilder und auch das Video sprechen.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

If your are going to San Francisco ..22.03.13

Die Perle der Westküste möchte ich es mal nennen. Von den Städten die ich an der Westküste besucht habe ist San Francisco wohl mit Abstand die Stadt mit der höchsten Attraktivität. Sie bietet eine Fülle an erkundbaren Sehenswürdigkeiten, wovon die Golden Gate Bridge und Gefängnisinsel Alcatraz wohl die eindrucksvollsten sind.

Ich habe mich dort einen ganzen Tag herumgetrieben und mir so viel angesehen wie mir in der Zeit möglich war. Angefangen habe ich natürlich mit der Golden Gate Bridge. Die an diesem Tag zur Hälfte in einem zauberhaften Nebel verschwand. Dieses Bauwerk einmal mit eigenen Augen zu sehen ist wahrlich unbeschreiblich. Ich kann sogar behaupten die ganze Fahrt entlang der Westküste und alles danach hat mit der Idee begonnen mit diese Brücke anzuschauen. Die Überfahrt nach San Francisco habe ich dann sogar gefilmt indem ich mein Stativ im Auto aufgebaut habe.

Auf der anderen Seite angekommen, bin ich dann erst einmal ein wenig durch die Straßen gefahren um das spezielle Flair dir Stadt der tausend Hügel aufzunehmen. Angehalten habe ich dann am Pier 33 um mir eine Überfahrt zur Gefängnisinsel Alcatraz zu buchen, hatte dann aber noch etwas Zeit um die restliche Uferpromenade anzusehen. Die ganze Ecke dort heißt Fishermans Wharf und dort findet man auch den Pier 39 welcher einer der Touristenattraktion ist. Hunderte Imbiss- und Shoppingbuden und ein Aquarium warten darauf besichtigt zu werden.

Dann ging es ab in den Knast. Alcatraz ist ein sehr beeindruckender Ort. Man kann an jeder Ecke dieses Bauwerks erkennen, dass den Gefangenen immer vor Augen gehalten wurde, was sie nun nicht mehr erreichen können. Von jeder Seite der Insel ist die Stadt oder die Brücke gut zu sehen. In der Führung wurde einem auch erzählt, dass man bei günstigem Wind sogar lachende und feiernde Menschen von den Jachtclubs in den Zellen hören konnte. Immer im Bewusstsein, dies auf keinen Fall erreichen zu können. Zumindest fast. Es gab Ausbrüche und bei einigen der Ausbrecher ist auch nicht bekannt was aus ihnen wurde. Offiziell wurde natürlich erklärt sie wären in der Bucht ertrunken.

Ich habe gar nicht erst versucht zurück zu schwimmen, ich habe dann nach 3h Besichtigung die letzte Fähre zum Festland genommen. Nun standen noch zwei Dinge auf meinem Plan. Die berühmte Lombard-Straße und der Aussichtspunk Twin-Peaks. Die Lombard-Starße ist diese wie eine Schlange geschwungene, mit roten Steinen gepflasterte Straße. Sie kam unter vielen anderen Filmprojekten sogar in Alfred Hitchcocks Vertigo vor.

Nun wurde es so langsam dunkel und ich wollte noch ein paar Vogelperspektiven von San Francisco aufnehmen. Twin-Peaks dazu am besten geeignet und bei Nacht haben Großstädte ja sowieso immer einen besonderen Charme. Der Nebel der Tagsüber die Golden Gate Bridge so zauberhaft hat wirken lassen wurde aber immer schlimmer und deckte die komplette Stadt ein. Ich habe aber trotzdem versucht ein paar Bilder zu machen, aber dies ist an zwei Dingen gescheitert. Erstens war bei zu kurzer Belichtung kaum etwas von der Stadt zu sehen und bei zu langer Belichtung hat der Nebel das Licht so zerstreut, dass nur noch Milch zu sehen war. Weiterhin war die Luftfeuchtigkeit dort oben so hoch, dass die Kamera innerhalb von wenigen Minuten klatsch nass war. Daher hab ich die Suche nach der perfekten Belichtung für diese Wetterlage abgebrochen.

Auf meinem Weg zurück bin ich dann nochmal über die Brücke gefahren und musste feststellen, dass die andere Seite nicht im Nebel stand worauf hin ich noch einmal zu dem Aussichtspunkt gefahren bin an dem ich morgens schon war. Dort sind dann noch ein paar, wie ich finde, phänomenale Nachaufnahmen der Brücke entstanden. Nun aber genug geschrieben und viel Spaß mit den Bildern.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Die Pazifikküste von Portland bis Los Angeles20.03.13

Nachdem ich so viel Spaß beim Erkunden der Ostküste hatte, wäre es nur unfair gegenüber der Westküste gewesen dort nicht auch einmal vorbei zu schauen. Ich habe auch auf dieser Tour genauso darauf Wert gelegt möglichst dich entlang der Küstenlinie zu fahren. U.S. Route 1 und U.S. Route 101 sind da die beiden Straßen der Wahl und es war einfach nur Atemberaubend. Man möchte alle 10 Minuten anhalten um Bilder zu machen. Was ich dann auch so ziemlich gemacht habe. Aber seht selbst.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Vancouver – Seattle – Portland11.03.13

Nach der der Landschaft in Ontario, der Ebene danach und den Bergen in British Columbia nun eine kleine Städtereise. Natürlich ist zwischen diesen Städten der nordamerikanischen Westküste auch genug Landschaft die es Wert ist erwähnt zu werden, doch dazu ein anderes Mal. Alle drei Städte haben eine Menge mehr gemeinsam, als nur an der selben Küste, des selben Kontinents zu liegen. Alle drei sind noch nicht einmal 200 Jahre alt und das merkt man diesen Städten auch an. Sie wirken sehr aufgeräumt und modern. Vor allem Vancouver ist sehr erstaunlich, da dort kein Haus dem anderen gleicht. Egal ob Downtown oder Vorstadt, es stehen Betonklötze direkt neben Zweifamilien-Holzhäuser. In der gleichen Straße findet man dann noch ein Glasfassadenhochhaus und eine Schule aus rotem Backstein. Das verrückte ist, dass sich dies alles sehr gewollt und harmonisch anfühlt, obwohl es sich sehr chaotisch anhören mag.

Ebenfalls kann man in allen drei Städten die für Schaltwagen anstrengende Straßenführung über die zum Teil sehr steilen Anhöhen finden, wie man sie aus San Francisco kennt. Am stärksten empfand ich dies in Seattle, der Geburtsstadt von Starbucks. Ich bin dort zu einem kleinen Park auf den Anhöhen gefahren von dem aus man die besten Bilder von Downtown und der Space Needle machen kann und war froh an keiner roten Ampel anhalten gemusst zu haben.

Ein weiteres Merkmal aller drei Städte ist die Nähe zu Wasser und Bergen zu gleich. In Portland ist das dann allerdings nur der Mount Hood mit 3425 m Höhe. In Portland hat mich aber der Japanische Garten absolut beeindruckt. Ich bin in dem doch recht kleinen Garten knapp 3h herumgelaufen und habe mich so richtig mit meiner Kamera ausgetobt. Kleiner Geheimtipp: Von dort aus hat man den unglaublichen Blick über Downtown Portland mit Mount Hood im Hintergrund.

Nach Portland geht es aber dann endlich zum Pazifik und direkt an die Küste. Viel Spaß mit den Bildern und der nächste Artikel, dürfte nicht lange auf sich warten lassen.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Lake Louise28.02.13

Endlich Berge, endlich Kanada wie man sich es vorstellt. Ich bin nun schon seit knapp 2 Wochen unterwegs und habe Kanada nun schon fast ganz durchquert. Nach dem ich Toronto und dann auch Ontario hinter mir gelassen habe, kam der Teil Kanadas, vor dem mich jeder gewarnt hatte. Wo Ontario noch Seen und Berge zu bieten hatte, kam nun nur noch flache und weite Prärie. Ich glaube ich hatte noch nie so viel „Nichts“ um mich herum wie zwischen Winnipeg und Calgary. Im Winter sind die schnurgeraden Highways die durch die Ebene führen noch ein Stück weit unerträglicher, da links und rechts nur Weiß zu sehen ist. Man sehnt sich bei all der Monotonie regelrecht nach Farben.

Hinter Calgary fängt dann das Kanada an wie man sich es vorstellt. Knapp 20 Minuten hinter Calgary waren dann die ersten Gipfel zu erkennen und es stieg ein nicht beschreibbares Gefühl in mir hoch, dass noch bis zum Hotel anhalten sollte. Es waren von dort noch wunderschöne 150km durch die Berglandschaft vom Banff Nationalpark und ich habe jeden einzelnen genossen.

Der erste Tag auf dem Brett nach über 6 Jahren war dann doch wie erwartet. Schmerzhaft und erschöpfend. Nicht dass ich so oft gestürzt bin, ganz im Gegenteil, 4-mal ist ziemlich gut wenn man meine körperliche Verfassung bedenkt. Ich habe wie schon erwähnt seit mehreren Jahren nicht mehr auf dem Brett gestanden und seit knapp 10 Monaten keinen Sport mehr gemacht. Ich bin förmlich von der Piste ins Hotel gekrochen.

Der zweite Tag war sogar besser als erwartet. Ich bin gar nicht gestürzt und irgendwie ist es mir gelungen den Ganzkörpermuskelkater auszublenden. Das Wetter heute war sogar noch besser und so bin ich dann auch erst einmal mit der Kamera in die Gondel. Da ich dann aber doch zu viel Angst um das gute Stück hatte bin ich auch mit der Gondel wieder runter gefahren. Viele der Bilder sind daher mit dem iphone gemacht. Trotzdem viel Spaß damit.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Auf ins Unbekannte: Teil 307.02.13

Ich glaub es geht schon wieder los. Ja geht es und zwar diesmal richtig. Die erste Reise von einem Monat in Ostkanada und entlang der Ostküste der USA war nur zum warm werden, jetzt wird richtig rangeklotz. Schon die Eckdaten lassen vermuten das ich diesmal ernst meine ;) Ich werde 2,5 Monate unterwegs sein. Drei Wochen davon werden mich meine Eltern begleiten. Ich habe circa 16000km Autofahrt vor mir und werde etwa 15 erwähnenswerte Städte bzw. Orte in Kanada und den USA besuchen.

Déjà-vu? Und auch dieses Mal lasse ich Freund und Familie zurück. Montreal hat mir in den acht Monaten die ich nun insgesamt dort verbracht habe so viel gegeben, dass Ich es nicht in zehn Bücher beschreiben könnte. Ich habe so wundervolle Menschen kennen gelernt, mit Ihnen Partys, Geburtstage, Weihnachten, Silvester und sogar chinesisches Silvester gefeiert. Ich habe eine vollwertige Ersatzfamilie gefunden.

Es riecht verdammt nach Abendteuer und Freiheit. Die letzten Wochen bestanden für mich aus Überstunden und einer versetzten Fünftagewoche, in der ich zum Teil 50-60h gearbeitet habe. Und ich meine das ernst, 14h am Tag Videospiele testen ist Arbeit. Ich freue mich nun umso mehr auf die Zeit die vor mir liegt und vor allem auf die Zeit mit meinen Eltern. Ich werde natürlich wieder tonnenweise Bilder machen, die ich dann hier mit euch Teilen werde.

Nun aber genug mit der überdrehten Vorfreude, am Ende meiner Reise steht die Rückkehr nach Deutschland an und darauf freue ich mich natürlich wahnsinnig. Auch wenn ich ein wenig Angst davor habe wir hart mich die deutsche Realität eventuell niederschlagen könnte.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Zitate07.02.13

Ich möchte dieses Jahr mit eine paar Zitaten anfangen, die mir während meiner Zeit hier Kanada so über den Weg gelaufen sind. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht heraus zu finden woher diese Zitate stammen, da ich diese von Freunden und Bekannten aufgeschnappt habe. Für mich genügt das als Quelle. Die Bilder dienen als Stimmungsvolle Unterlage des jeweiligen Zitats. Wie gut mir das gelungen ist, ist nun an euch zu beurteilen.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Kanada 201220.01.13

Nun ist das Jahr 2012 schon seit knapp einen Monat Geschichte und doch werde ich noch einen letzten Artikel im Dezember veröffentlichen. Und wie es auch unter den Menschen die hier kennen gelernt habe üblich ist, kann es natürlich nur ein Rückblich auf mein Jahr 2012 in Kanada sein. Bei der Suche nach einer Idee diesen Rückblich zu gestalten, habe ich mir mein Blog noch einmal von vorne bis hinten angeschaut. Mir ist dabei aufgefallen, dass sich dieses Blog von einem textgetragenem Journal zu einem Bilderbuch entwickelt hat. Das liegt einerseits daran das ich ab Mitte des letzten Jahres doch sehr durch meine Arbeit hier gebunden war. Anderseits habe ich bei meinen Reisen durch den nordamerikanischen Kontinent so viele Bilder gemacht, dass es eine Schande gewesen wäre diese nicht zu veröffentlichen. Ihr könnt mir in den Kommentaren ja eventuell verraten welche der Beiden Varianten euch besser gefällt. Nun aber zum Rückblick auf das Jahr 2012. Ich habe einen Bildstreifen erstellt, mit einem Motiv für jeden Monat den ich hier in Kanada verbracht habe. Das jeweilige Motiv repräsentiert aber nicht unbedingt das meiner Meinung nach schönste Bild, des jeweiligen Monats. Es ist eher eine Darstellung des mir am stärksten in Erinnerung gebliebenen Moments oder Umstandes dar.

Mein 2012

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

HDR Photographie27.12.12

Über das HDR Fotographie ist nun in den letzten Jahren genug geschrieben worden, da ich mich zu dieser Zeit aber noch nicht mit Photographie beschäftigt habe, wurde es für mich erst dieses Jahr zu einem Thema. Das Prinzip hinter dieser Technik ist einfach und unverständlich zugleich. Man brauch dazu eigentlich nur eine Kamera die Bilder in verschiedenen Helligkeitsstufen aufnehmen kann und eine Software die man dann mit dem entsprechenden Material füttert. Man macht von eine und demselben Motiv mindesten drei Bilder, eines in optimaler Helligkeit, ein überbelichtetes und ein unterbelichtetes Bild. Und nun kommt die Magie ins Spiel. Die Software errechnet aus den unterschiedlichen Schatten und Kontrasten der unterschiedlichen Belichtungen eine gewisse Tiefe in das Bild. Das Ergebnis ist die Möglichkeit eine sonst nicht erfassbare Detaildichte. Darüber hinaus kann man sich je nach Software auch künstlerisch ausleben und mit Farben, Überblendungen und Sättigungen spielen. Ich habe während meines USA Trips eine Couchsurferin kennen gelernt die dies schon seit Jahren macht und mich von den tollen Bildern in Ihrem Haus anstecken lassen. Vielen Dank Susan noch einmal für die unglaublich inspirierende Zeit. Hier nun ein paar von meinen ersten Versuchen.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Toronto mal richtig!12.12.12 (Was für ein Datum)

Nun bin ich schon seit über 2 Wochen zurück in Montreal und jetzt erst kommt der Artikel zu Toronto? Was soll ich sagen ich hatte nicht einmal Zeit mir eine gute Ausrede zu überlegen. Ich war in den letzten Tagen zu Gast auf Couches von Freunden, habe wieder angefangen zu arbeiten und bin dann endlich am 1. Dezember in meine neue WG gezogen. Es war dann doch etwas hektischer als ich es dachte.

Aber nun genug entschuldigt jetzt zum Wesentlichen. Toronto mal richtig! Ich war ja bereits mit Jule, Giulia, Elisa und Rafael in Toronto und wir haben uns die Stadt auch ein wenig anschauen können, vor allem von ganz oben, vom CN Tower. Aber für eine Stadt, der man nachsagt sie wäre die multinationalste Stadt dieses Planeten, braucht man mehr als nur einen Freitag Nach- und einen Sonntagvormittag. Soviel kann ich vorweg nehmen, 2 Tage, 16km zu Fuß und 35km auf dem Fahrrad reichen auch nicht. Ich war nun eine ganze Woche dort und habe mich durch einen Tagesschau Artikel „Bestes Hochhaus der Welt gekürt“ sogar dazu verleiten lassen in die Nachbarstadt Mississauga zu fahren um ein paar eigene Bilder der Absolute World Towers zu machen. Diese zwei Türme zu sehen ist wirklich beeindruckend. Und das Beste ist, da das Zentrum von Mississauga gerade erst entsteht oder neu strukturiert wird, kann man die beiden Türme fast ungestört fotografieren.

Toronto selbst ist ein eher schwieriger Ort um gute Bilder zu machen. Die Stadt ist sehr eng, die Häuser sehr hoch und auch Tagsüber kann es mit dem Licht dort problematisch werden. Wenn man so wie ich keinen Weitwinkel besitzt wird es schon etwas tricky den richtigen Standort zu finden um das gewünschte Gebäude auf den Chip zu bannen. Toronto gibt sich in diesem Punkt halt sehr großstädtisch. Viele bezeichnen Toronto auch als das New York Kanadas und daher kommt es dann auch das so viele Plätze in Toronto mit Plätzen in New York verglichen werden. Der Yonge-Dundas Square und das Gooderham Building sind da nur die prominentesten Beispiele. Am spannendsten ist Toronto aber bei Nacht.

Der Distillery District war für mich definitiv das Highlight der Nachtszene. Für die Nordamerikaner ist diese Ecke aber noch viel spannender da sie die Architektur, die mit unserer guten alten (berliner) Kulturbrauerei vergleichbar ist, nicht gewohnt sind. Aber auch darüber hinaus ist es ein wunderschön gestalteter und in der Weihnachtszeit besonders beleuchteter Teil der Stadt. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Ariane und Jana für die Bespaßung und die tolle Brunchlocation. Und natürlich herzlichste Grüße und vielen lieben Dank an Manu und Scott für die tolle Unterkunft und die Ganstfreundschaft.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Einmal die US Ostküste zum mitnehmen bitte…10.11.2012

Eigentlich habe ich diese Reise noch nicht so richtig realisiert. Ich war in knapp 15 verschiedenen Orten und habe ungefähr 8000km Fahrstrecke an der Ostküste der USA zurück gelegt und das alles in 3 Wochen. Ich habe in der Zeit so viele kleine und große Episoden erlebt die es alle wert wären hier erwähnt zu werden nur wäre ich dann eine Woche nur mit Artikel schreiben und übersetzen beschäftig. Bis ich also zurück bin und euch diese Geschichten erzählen kann könnt Ihr euch ja anhand der Bilder eigene Geschichten ausmahlen :)

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Ostkanada03.11.2012 (ganau Halbzeit)

Ich bin euch noch ein paar Bilder von Ostteil von Kanada schuldig. Zwischen dem letzten Bilderartickel meinem „kleinen Abstecher“ in die USA , hab ich ja noch Sydney, Cape Breton, den Cabot Trail, das Alexander Graham Bell Museum und Saint John besucht. Das kann so natürlich nicht bleiben und so habe ich wieder einmal ein kleines Best Of zusammengestellt. Gemacht habe ich natürlich sehr viel mehr Bilder als die wenigen die es hierher geschafft haben. Da das Wetter meist eher bescheiden war sehen erstens die Bilder nicht so toll aus und zweites unternehme ich dann auch nicht so viel bei dem man dann Bilder machen kann. Ich kann aber versprechen, dass dies in den Folgenden Bilderserien wieder anders sein wird.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Pancakes, Truthahn und Whirlpool … oder anders gesagt: Die kanadische Gastfreundschaft22.10.2012

Nun meine letzten Beiträge waren doch eher wortkarg und von den Bildern getragen. Da ich aber nicht nur Bilder mache, sondern nebenher auch viele andere tolle Sachen erlebe, werde ich ein bisschen von der Gastfreundschaft in Kanada erzählen. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich die folgenden Geschichten mit Hilfe von Couchsurfing erlebt habe. Vor etwa zwei Monaten habe ich mich dort angemeldet, da viele meiner Freunde in Montreal sich darüber kennengelernt haben. Es gibt in allen großen Städten von Zeit zu Zeit Events bei denen sich Couchsurfer treffen und austauschen. Nach dem Ich dann zwei Nächte im Auto und eine Nacht im Motel verbracht habe, gab ich Couchsurfing eine Chance. Mein erster Host war eine 53 jährige Frau aus Bathurst, New Brunswick. Sie läuft Marathon und ist auch sonst eine sehr aufgeweckte und fröhliche Erscheinung gewesen. Es gab Abendessen und zum Frühstück sogar Pancakes. Ein guter Einstand möchte man meinen doch es kam noch besser.

Nun ist Thanks Giving bei uns in Deutschland nicht das ganz große Thema aber hier in Nordamerika hat es fast den Stellenwert von Weihnachten. Mein Aufenthalt in Halifax fiel genau auf diesen Zeitraum und so lud mich mein zweiter Host zum Truthahnessen der Familie ein. Ich lernte eine komplett fremde Familie von Enkeln über Tanten bis hin zu den Großeltern kennen und wurde herzlichst eingeladen mich an dem reich gedeckten Tisch zu laben. Ich fühlte mich wie ein langjähriger Freund der Familie. Ich habe sozusagen mit fremden Freunden meinen ersten Truthahn an meinem ersten Thanks Giving gegessen. Ein unvergessliches Erlebnis. Doch auch dafür gab es noch eine Steigerung.

Ich war auf dem Weg nach Saint John und wurde von meinem Host zu einer Hausparty bei Freunden etwas außerhalb der Stadt eingeladen. Nach einigen SMS, wo ich denn hinkommen muss und wann ich denn etwa ankommen werde, kam eine Frage dich mich doch stark irritierte. „Hast du zufällig eine Badehose dabei? Meine Freunde haben einen Whirlpool!“ Und da stand ich dann vor der Villa im Wald, am See, mit Whirlpool, Kaminecke und Klavier im Wohnzimmer. Der Vater hatte auf Zedernholz gedünsteten Lachs zubereitet den wir dann mit Ahornsirup aßen, nach dem Essen wurde dann noch ein kleines Klavier/Violinen Konzert gegeben und nach der ersten Runde FlipCup ging es dann in den Whirlpool. Es war eine einzige Schlemmerei, Trinkerei und Feierei. Und wieder fühlte ich mich wie ein langjähriger Freund der Familie.

Man kann sagen, diese Kanadier leben die Bedeutung von „You are welcome“. Das heißt zwar übersetzt sowas wie „gern geschehen“ aber meint eine viel tiefere freundlichere Selbstverständlichkeit für die es im Deutschen keine Entsprechung gibt. Vielleich gilt das auch nur besonders für die Couchsurfing-Gemeinde aber auch die Leute mit denen ich auf meinen Wegen gesprochen habe waren immer kurz davor mich zu einem Tee einzuladen. Soviel Wärme und Gastfreundfreundschaft ist der Berliner von zu Hause nun definitiv nicht gewohnt und so genieße ich hier jeden einzelnen Augenblick. Nun bin ich in den USA und zumindest auf meinen derzeitigen Couchsurfing Host trifft obiges auch zu und wer weiß eventuell schreibe ich schon nächste Woche einen Artikel über ein Erlebnis das die kanadischen Geschichten wiederum in den Schatten stellt. Ich kann es nur hoffen.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Bilderflut16.10.2012

Da mein letzer Artikel mit den Bildern so gut angekommen ist habe ich hier nochmal die besten Bilder zusammengestellt die ich bis Lunenburg gemacht habe. Es ist quasi ein Best Of an Bildern zwischen Montreal und Lunenburg.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Panorama08.10.2012

Ich habe ja nun schon öfter Panoramabilder hier hochgeladen und die waren zum Teil auch ganz spektakulär aber diese Bilder habe ich mit der „alten“ Kamera gemacht. Die hat mir das im Grunde ganz einfach gemacht. Ich habe den entsprechenden Modus eingeschaltet und dann hat mir die Kamera im Display angezeigt wo ich sie hinbewegen muss und dann wurden 3 Bilder gemacht und die Kamera hat diese dann zusammen zu einem Panoramabild gerechnet. Nun habe ich diese Funktion aber mit der neuen Kamera nicht mehr, daher habe ich diese 4 Bilder in dem folgenden Panorama per Hand zusammengesetzt.

Da ich nun einmal dabei bin Panoramabilder zu posten habe ich in den Bilderordnern von Mai noch ein spezielles gefunden. Dieses Bild ist zwar mit der „alten“ Kamera aufgenommen aber es sind eigentlich 3 Panoramabilder, die ich zu einem großen Panoramabild zusammengesetzt habe. In diesem Zusammenhang soll auch dieses Bild noch einen speziellen Platz in diesem Blog finden.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Und wieder sprechen die Bilder04.10.2012

Am 2. Oktober bin aufgebrochen den Ostteil von Kanada zu bereisen. Meine Route führte mich von Montreal über Quebéc City, Rivière-du-Loup, Ste-Anne-des-Monts, dem Nationalpark „Gaspésie“ und Murdochville nach Gaspé. Bis Ste-Anne-des-Monts bin ich immer direkt am Sankt Lorenz Strom entlang gefahren und habe dem Highway die kalte Schulter gezeigt. Falls jemand diese Strecke nachfahren möchte muss er sich immer an die „Route des Navigateurs“ halten. Ich habe in den ersten zwei Tagen knapp 500 Bilder gemacht und die Essenz dessen habe ich hier hochgeladen. Nun bezeichne ich mich noch als Photograph-Neuling aber das neue Equipment, die Landschaft und das Wetter helfen mir ganz viele neue Erfahrungen zu sammeln. Ich denke diese Bilder werden euch gefallen.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Auf ins Unbekannte: Teil 222.10.2012 (Nachtrag)

Déjà-vu? Irgendwie kommt mir das alles doch bekannt vor. Ich habe meinen Job gekündigt, ich habe meine Wohnsituation gekündigt und verabschiede mich gerade von Freunden und Kollegen. Ach ja ich habe das genau vor 5 Monaten schon einmal gemacht.

Ich habe hier in Montreal eine wunderschöne Zeit verlebt. Ich habe wahnsinnig interessante Menschen kennen gelernt, einen tollen Job gefunden und konnte in das alltägliche Leben eines Kanadiers in Montreal hinein schnuppern.

Der Sinn des Work & Holiday Visa ist allerding neben dem Arbeiten auch das Reisen! Und genau das liegt jetzt vor mir. Da ich mich schon vom Anfang an für einen Roadtrip durch Kanada mit einem eigenen Auto entschieden hatte, werden die nächsten Wochen sehr unbestimmt und improvisiert sein. Genau das ist es was ich hier erleben wollte und ich werde es in vollen Zügen genießen. Natürlich werde ich euch über alles Interessante auf meinem Weg auf dem Laufenden halten. Die Frequenz neuer Artikel wird hoffentlich ein wenig ansteigen, da ich nun keine 40h Woche mehr ableisten muss.

Auf der beigefügten Karte kann sich der geneigte Leser über meine geplanten Etappen informieren. Und ab jetzt wird auch die Reisekarte etwas spannender. Der Plan ist es diese Reise innerhalb von 2 Monaten zu bestreiten und mir dann am Zielort Banff einen Job für den Winter zu suchen. Sollte dies nicht klappen werde ich die restlichen Rocky Mountains absuchen bis ich einen Job gefunden habe.

Ich bin voller Tatendrang und gespannt auf das was vor mir liegt. Die Schlagworte der folgenden Wochen werden Auto, Tankstelle, Kamera, Freies WLAN, mein Blog und „Ohh wie geil ist das denn“ sein.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

EOS 600D12.09.2012

Ich muss total bekloppt sein! Aber es fühlt sich sehr gut an!

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Ottawa01.05.13

Da stöbere ich so durch die Bilder die ich hier bisher hoch geladen habe und dabei fällt mir auf, dass in dem einen Ordner 10 fertig bearbeitete Bilder von dem Ottawa Tagesausflug mit Jule sind. Diese warteten nun schon so lange darauf veröffentlicht werden, dass ich das jetzt einfach machen werde ohne ein Geschichte zu dem Ausflug zu schreiben. Ein bisschen was muss ich ja auch noch zu erzählen haben wenn ich zurück komme. Nicht das ich auf meiner Welcome-Back-Party nur den Satz höre: "Kennen wir schon, erzähl doch mal was neues". Ok, Spaß beiseite. Ottawa ist damit nachgereicht.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Empire State01.05.13

Nein! Nein, habe ich immer wieder gesagt wenn man mich gefragt hat ob ich, wenn ich schon hier in Montreal bin, die Nähe zur USA ausnutzen möchte und mir das Land der unbegrenzten Möglichkeiten anschauen werde. Meine Antwort war stets: Ich werde jede Sekunde meines Visums und jeden Cent darauf verwenden mir Kanada anzuschauen und nichts davon an die USA verschwenden. Und doch war ich nun dort und es war es wert. Die Meinungen über dieses Land gehen in etwa so weit auseinander die Meinungen über Henne und Ei. Aber eines steht in jedem Fall fest: Dieses Land hat eine gewisse Anziehungskraft und je näher man dem Land ist, desto stärker wird diese. Die oft beschriebene Haltung vieler US Amerikaner, die dem Rest der Welt nicht wirklich Beachtung schenken, kann man auf jeden Fall verurteilen aber auch zum Teil nachvollziehen. Wozu einen Gedanken an die Alpen verschwenden, wir haben die Rocky Mountains, endlose Strände in der Türkei und Griechenland, wir haben Hawaii und Florida, Was ist der Uluru mitten im Outback Australiens, wir haben den Grand Canyon in Nevada. Und so könnte das noch ewig weiter gehen. So ziemlich alles was die Welt zu bieten hat kann man auch in den USA finden. Das dann eine „Wir sind uns genug Haltung“ entsteht kann ich jedenfalls nachvollziehen.

Nun hat man mit einem mitteleuropäischem Aussehen und einem deutschen Pass weniger Probleme dieses Land zu betretet und willkommen zu sein als mach andere, sollte man meinen. Jule und ich hatten an der Grenze jedenfalls unseren Spaß. Alles fing mit dem Satz an: „Der Sprit reicht bis hinter die Grenze.“ Ungefähr 10km vor der Grenze fing die kleine orangene Lampe an zu leuchten und der Plan das Auto günstig in den USA voll zu tanken schien aufzugehen. An der Grenze angekommen standen wir dann 10 Minuten in der Schlange und nun sank die Tanknadel in den roten Bereich. Nach weiteren 10 Minuten schaltete ich dann die Klimaanlage aus. Bis hierhin war ich noch entspannt. Es ist ja immer ein bisschen mehr im Tank als die Tanknadel einem einreden möchte. Doch dann, ein weiterer prägender Satz des Tages: „Dir ist schon klar, dass die uns erschießen, wenn uns hier direkt vor der Grenze die Karre verreckt oder?“ Das war mehr als Scherz gemeint doch Jule hat es geschafft in meinem Kopf das Kino anzuschmeißen. Nach weiteren endlos erscheinenden 5 Minuten und ungefähr 100 verschiedenen in meinem Kopf durchgespielten Szenarien für den Fall das uns das Benzin ausgeht schaltete ich dann den Motor aus. Glücklicherweise war die Straße leicht abschüssig und so sind wir ökologisch wie wohl noch niemand vor uns, die letzten 500m in die USA gerollt.

Wir waren nur einen Tag dort aber sofort nach der Grenze merkte ich, dass sich irgendetwas anders anfühlt. Jule kannte das Gefühl schon. Ich glaube, dass es durch eine andauernde mediale Glorifizierung dieses Landes entsteht. Aber es ist auch egal ob es echt, unecht, erzwungen oder falsch ist. Es ist da und man fühlt sich gut damit. Als würden einem alle Möglichkeiten offen stehen. Das klingt total abgedroschen aber mir ging es jedenfalls so. Plattsburgh hatte nun wie schon erwähnt außer Kleinstadtcharme, einen kleinen Jachthafen und die Anbindung an den Lake Champlain nicht allzu viel zu bieten doch das Restaurant „Arnie´s“ kann man wirklich empfehlen. Wir fuhren dann noch ein Stück weiter südlich zur Ausable Marsh State Wildlife Management Area, einem wunderschönen Naturpark. Wir ließen dort den Abend bei einer Dose Cola und einer Moods ausklingen und machten uns dann auf den Weg zurück nach Montreal.  

Der Spaß sollte nun aber erst beginnen. Woher, woher genau, wie lange, warum, wohin, wieso, und waren Sie schon einmal in den USA waren die strengen und bestimmten Fragen der Grenzerin. Wir sagten, dass wir aus Montreal kommen, aus Deutschland stammen, einen Tag Urlaub in Plattsburgh machen möchten, da es dort schön sein soll. Und ja wir waren beide schon einmal in den USA. Jule, 2001 für ein Austauschjahr und ich beim Umsteigen auf dem JFK einige Monate zuvor. Wir wissen nicht ob es der merkwürdige Umstand war, dass wir nur für einen Tag Urlaub in einem nicht weiter erwähnenswerten Kaff machen wollten, die Jahreszahl 2001 oder der Ägyptenstempel in Jules Reisepass aber die junge Dame klebte ein kleines orangenes Band um unsere Pässe und verwies auf ein Gebäude mit dem Hinweis dort durch die Tür mit der Nummer 2 zu gehen und darauf zu warten, dass man uns aufruft. Wir fuhren in einen abgesperrten Bereich, stellten das Auto ab und mussten die Autoschlüssel abgeben. Nachdem wir durch Tor 2 gingen und etwa 10 Minuten gewartet hatten, rief man uns auf und bat uns die kleinen grünen Standardbogen auszufüllen, wie man sie sonst im Flugzeug bekommt. Nun wir werden wohl nie herausfinden was der wahre Grund war jedoch musste Jule, da sie das letzte Mal vor 2001 in den USA einreiste, noch alle Ihre Fingerabdrücke scannen und ein Bild von sich machen lassen. Zum Schluss durften wir dann noch jeder $6 Bearbeitungsgebühr bezahlen bevor man uns weiter fahren lies.

Der Tag startete mit einem kleinen Rückschlag doch was ich an Landschaft und Städtchen auf meinen Wegen gesehen habe machte alles wieder vergessen. Im Bereich Alle Bilder findet Ihr noch mehr Bilder von meinem ersten Ausflug in Hinterland von Quebec.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Eine Weltstadt, ein Weltwunder und ein paar Weltenbummler01.05.13

Ich weiß, die Niagara Fälle sind keines der alten oder der neuen sieben Weltwunder aber da sie oft als achtes bezeichnet werde und es so schön in die Überschrift gepasst hat, habe ich mich zu diesem kleinen Fauxpas hinreißen lassen. Man merkt mir die Euphorie über diesen Trip eventuell noch an, aber wir hatten auch wirklich eine geile Zeit im südlichsten Teil von Kanada. Gegen sieben Uhr morgens saßen dann Elisa, Giulia, Jule, Rafael und ich im Auto und drücken auf den „Navigation starten“-Knopf! Der Auftakt zu meiner bisher längsten Tour durch Kanada und somit auch ein Test für mich und mein Auto, da wir beide ja noch viel vor haben. Alles verlief wie erwartet und wie kamen nach drei Pausen und 558km gegen zwei Uhr nachmittags an unserem Hostel in Downtown Toronto an.

Nach dem Einchecken und dem Parken des Autos im Hinterhof des Hostels haben wir uns zu Fuß aufgemacht die Stadt zu erkunden und landeten nach kurzer Zeit auf einer Fähre zu den Toronto Islands. Früher gehörten diese mit zum Festland doch bei einem starken Sturm 1858 rissen gewaltige Wassermassen die Verbindungen ab und so entstanden die heutigen Toronto Islands. Sie haben eine große Bedeutung für Zugvögel und erholungsbedürftige Großstädter und außerdem sind sie der perfekte Ort um Fotos von der Skyline von Toronto zu machen. Wir haben uns dann auch dazu entschlossen in der Toronto-Marina etwas zu essen und unter den Bildern die ich von CN-Tower gemacht habe kann man auch sehen wie es dort aussieht.

Samstag war dann der große Tag. Wir machten uns auf zu Niagara Fällen und wir haben uns erst einmal in einem kleinen Las Vegas wiedergefunden. Das war erst ein wenig verwirrend aber nach der Parkplatzsuche und dem Aussteigen aus dem Auto hörten wir es auch schon. Nach einem kurzem Fußweg unter die „Rainbow Bridge to the USA“ eröffnete sich uns dann endlich der erhoffte Anblick von unendlichen, fallenden Wassermassen. Dieses Erlebnis ist nicht in Worte zu fassen denn man nimmt diesen Ort mit allen Sinnen wahr. Man hört das Donnern des Wassers, man sieht diese surreale Szenerie, man schmeckt die Gischt, riecht den feinen Wasserstaub und fühlt sofort die Nässe auf der Haut. Es ist als ob dich dieser Ort aufsaugt und ausspuckt und das zehn Mal pro Sekunde.

Nach einer ausgiebigen Fotosession habe ich mir dann aber auch mal losgelöst von den anderen vier die Zeit genommen das Ganze zu erleben und aufzusaugen. Wiedervereint, spirituell aufgetankt und mental gestärkt machten wir uns dann auf zur Bootstour in die Wasserhölle. Wir sahen von oben schon wie die, wie Schlümpfe aussehenden, Menschen auf den Booten durchgenässt und durchgeschüttelt wurden. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und zogen uns die blauen Ponchos über um von Mutter Natur mal richtig den Kopf gewaschen zu bekommen. Wahnsinn!

Dem Rat von Rafael folgend, haben wir uns dann auf den Weg nach Niagara-At-The-Lake gemacht, einem malerischen Dorf am Ontario See. Alles wirkte sehr inszeniert und gestellt, doch das konnte der Schönheit des Ortes trotzdem nichts anhaben. Und wie sich so alles in diese Harmonie dieses Ortes einfügte gelang mir dann noch das perfekte Foto. In einem kleinen mediterranen Restaurant haben wir dann noch unseren Hunger gestillt und uns dann wieder auf den Weg nach Toronto gemacht.

Am Sonntagmorgen haben wir uns dann die kulinarische Kante gegeben, bei dem wohl bisher besten Brunch-Buffet an dem ich mich je laben durfte. Garniert mit einer wunderschönen Dachterrasse und frisch gepressten Orangensaft genossen wir den Start in den Abreisetag. Doch wer in Toronto ist darf eines nicht auslassen. Es ist 553,33m hoch, das Wahrzeichen der Stadt und es hat einen Glasboden. Der CN-Tower! Nach 58s Fahrt im Außenlift mit Glaswand und Glasboden haben wir die Aussichtsplattform erreicht und uns erst einmal all das angeschaut was wir die Tage zuvor von unten schon bestaunten. Wir haben sogar mein Auto gefunden und fotografiert. Von der Aussichtsplattform kommt man dann über eine Treppe nach unten zu der Glasboden-Ebene. Schweben, Fallen oder Fliegen sagt der Bauch und das Gehirn sagt nur Glasboden. Eine sehr beeindruckende Finesse der Architekten.

Beim Weg nach Hause merkten wir es alle: Dies war ein Wochenende, dass uns noch auf vielfältige Art und Weise im Gedächtnis bleiben wird. Ich kann schon nicht mehr zählen wie oft ich seit Mai das Wort „perfekt“ in diesem Blog strapaziert habe aber wenn man mal vom Wetter absieht, was glücklicherweise immer im richtigen Moment besser wurde, haben wir wirklich ein perfektes Wochenende verlebt. Ich möchte mich hier noch einmal bei euch Vier für dieses Wochenende bedanken.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Der erste Trip mit dem Auto01.05.13

Nun da das Auto gekauft ist, will es auch gefahren werden. Ich hatte mir für meinen ersten Trip einen schönen abgelegenen See im Norden von Montreal ausgesucht. Bequem innerhalb eines Tages erreichbar. Ich habe mir eine sehr abgelegene Ecke des Sees Lac Croche herausgesucht. Dort bin ich dann auch ohne Probleme nach knapp 2 Stunden Fahrt angekommen. Ich hatte mir vorgenommen dort ein kleines Lager aufzuschlagen und eine Nacht zu zelten. Unendliche einsame Weiten habe ich hier in Kanada gesucht und einen mit Seegrundstücken zugepflasterten Lac Croche vorgefunden. Wo es schön ist, ist der Mensch nie weit.

Etwas enttäuscht bin ich dann wieder losgefahren und habe mir einfach auf meinem Navi den nächsten See rausgesucht aber dort das Gleiche vorgefunden. Um es kurz zu machen, ich bin noch etwa eine Stunde durch die Seenlandschaft gefahren und habe dann schlussendlich doch noch eine unberührte Ecke gefunden. Ich habe dann den ganzen Tag in meinem kleinen Paradies verbracht und mal so richtig ausgespannt. Mit dem leichten Wellengang im Ohr habe ich dann ganz entspannt die Luftmatratze mit der eingebauten Fußpumpe aufgepumpt und mir das wilde Treiben auf dem Wasser angeschaut. Wasserski, Banane und Motorboote im Allgemeinen.

Kompromisslose Entspannung war das Ziel und die habe mir so richtig gegönnt. Gebadet, gesonnt, Ginger Ale getrunken, Schokokekse gegessen und ungefähr 2 Folgen Not Save For Work am Stück gehört. Derart gestärkt und entspannt habe ich mich dann nach einem atemberaubenden Sonnenuntergang wieder auf den Weg nach Hause gemacht. Zelten und Feuer machen war an dieser Stelle quasi unmöglich und so hebe ich mir die erste Nacht im Freien für später auf.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Ein Auto für die Freiheit31.07.2012

Ich habe mich im Vorfeld meines Work & Travel Abenteuers sehr lange damit beschäftigt wie man in diesem Land an ein Auto kommt und was dabei alles beachtet werden muss. Im Grunde ist dieses Blog dazu gedacht all die Fragen zu beantworten die ich im Vorfeld hatte. Leider habe ich in den einschlägigen Foren immer nur Beiträge von Leuten gefunden deren Abendteuer schon eine Weile her war. Somit las ich oft Aussagen wie „das müsste so gewesen sein…“, „ich glaube das war damals so…“ oder „wenn ich mich richtig erinnere dann…“. Das war leider nicht die Art von Aussagen die mir bei der Vorbereitung, des wohl wichtigsten Teil meines Aufenthalts hier in Kanada, helfen konnten. Deshalb hier meine Schilderung bei vollem Bewusstsein und mit der Aktualität von heute.

Am Anfang war die Suche. Ein Auto findet man hier in Kanada etwa genauso wie in Deutschland. Internetportale, Händlerverzeichnisse oder Laufarbeit. Ich habe mich standesgemäß für erstes entschieden und dann auch schnell Autos in meiner Preisklasse gefunden. Eine kleine Besonderheit hier in Montreal ist: Die besten Angebote findet man dort wo man nur mit einem Auto hinkommt. Nach einer einstündigen Busreise durch Montreal habe ich mir dann endlich einen Volvo 870 anschauen können und ein Probefahrt gemacht. Leider hatte das gute Stück schon knapp 470.000km auf der Uhr und die hat man gehört und auch gesehen. Schlussendlich habe ich mich dann aber doch entschieden mir ein Angebot eines Händlers anzusehen. Und da war er! Der stereotypischste Autoverkäufer den ein Hollywoodfilm sich hätte ausdenken könne. Womit wir wieder bei dem Thema "Was für ein Film" wären. Das Auto meiner Wahl habe ich dann zusammen mit Frank, ein Berliner den ich auf Arbeit kennengelernten habe, auf Herz und Nieren geprüft und schlussendlich für kaufenswert befunden. Natürlich habe ich das Auto nicht gleich gekauft. Am nächsten Tag bin ich mit meinem französischen Mitbewohner noch einmal zu dem Händler gefahren und nach der Probefahrt und einer kleinen Verhandlungsrunde war ich dann stolzer Besitzer eines 97er Ford Escort LX Kombi. Und wer mich kennt kann sich Vorstellen, dass mich der Zustand und der Preis des Autos wirklich überzeugt haben müssen, wenn ich einen GRÜNEN Ford kaufe.

Nun fängt langsam der spannende Teil der Geschichte an. Ein Auto zu besitzen ist nicht schwer, damit rechtmäßig fahren zu dürfen ist die Herausforderung. Zumindest wenn man Ausländer ist. Wichtige Unterlagen dafür sind im Allgemeinen die Quittung für den Kauf des Autos, der Reisepass mit dem Visum, der Führerschein und hier in Montreal knapp $135. Es gibt nun Zwei Möglichkeiten ein Auto zu kaufen. Man kauft von einer Privatperson oder von einem Händler. Beide haben ihre Eigenheiten. Kauft man von einer Privatperson muss man mit dieser Person zusammen zur Zulassungsstelle (SAAQ) fahren und dann den „owner transfer“ machen. Man bekommt dann sofort sein Nummernschild und den kleinen grünen Schein (Die Zulassung). Wenn man ein Auto von einem Händler kauft bekommt man ein erst einmal „Überführungskennzeichen“. Auf dem ersten Bild ist ein kleiner Zettel in der Heckscheibe zu erkennen. Der hat ein Ablaufdatum und wird von Verkäufer einfach irgendwohin geklebt. Weiterhin trägt der Händler alle notwendigen Daten in eine zentrale Datenbank ein. Dort steht dann unter anderem drin wer der Vorbesitzer war, wer der Händler ist und wer das Auto nun gekauft hat. Dies wird einem zusätzlich durch den großen grünen Zettel mit dem Barcode, der im dritten Bild zu sehen ist, bescheinigt. Die Quittung ist der große blaue Zettel im Vordergrund. Nach ein paar Tagen (2-4) kann man dann zum SAAQ gehen und mit dem grünen Zettel den „owner transfer“ durchführen. Das hat bei mir natürlich nicht auf Anhieb geklappt. Beim Eintragen in die Datenbank gab es ein Problem und so musste noch einmal zum Händler und die Zulassung des Vorbesitzers holen. Damit habe ich dann quasi einen Privatperson-Transfer gemacht. Und auch dann bekommt man sofort sein Kennzeichen und den kleinen grünen Schein. So das Auto ist nun zugelassen und darf aus Sicht des Staates auf den Straßen bewegt und geparkt werden.

Aber noch viel wichtiger als die Zulassung, ist die Versicherung. Gesellschaften gibt es natürlich wie Sand am Meer und was man über die Raten hört, schwankt genauso wie die Körnchengröße des eben beschriebenen Sandes. Man kann sich aber auf eine Rate zwischen $35 und $90 einstellen. Das hängt hier genauso wie in Deutschland u. a. vom Auto, dem Alter, Unfallhistorie, geplanter Laufleistung und Verwendungszweck ab. Vor allem aber von der Provinz. Hier im Quebec sollen die Raten sehr viel Preiswerter sein als im Rest von Kanada. Weiterhin unterscheidet man hier zwischen einseitiger und zweiseitiger Versicherung. Bei einseitiger Versicherung wird bei eigenem verschulden der Schaden des Unfallgegners übernommen aber nicht der Schaden des eigenen Autos. Bei der zweiseitigen werden dann beide Schäden bezahlt. Das hat natürlich auch einen großen Einfluss auf die Rate. Im Allgemeinen werden Autoversicherungen hier telefonisch abgeschlossen, am besten gleich nach dem Kauf und noch bevor man das Auto bewegt hat. Wie realistisch das ist kann man sich denken und ich bin mit dem Auto auch erst einmal nach Hause gefahren. Der Abschluss dauert circa 10-15 Minuten und man benötigt eine Anschrift (in Kanada), die Daten auf dem kleinen grünen Schein, irgendeine Art von Bankverbindung und seine Führerscheinnummer. Nachdem man dann eine Reihe von Fragen beantwortet hat (Personalien, wie viel km will man fahren usw.) und erklärt hat, dass man ein Work & Travel Visum hat und nicht aus Kanada kommt wird einem der Preis berechnet. Wenn man dann einige Rechtsbelehrungen zu Verkehrsrecht und den Vertragsbedingungen bestätigt, erhält man die vorläufige Versicherungsbestätigung per Email. Diese druckt man aus und behält man solange im Auto bis man die richtigen Unterlagen per Post bekommt. Bei den meisten Gesellschaften kann man im Vorfeld über deren Webseite ein Angebot einholen. Auch wenn die meistens den Fall eines nicht kanadischen Fahrers nicht vorsehen, sind die Preise realistisch. Vergleichen lohnt sich in jedem Fall da die $35 auch für Ausländer möglich sind. Ich habe jetzt eine einseitige Autoversicherung und muss $440 ($36 mtl.) bezahlen. Wenn ich noch eine Unfallfreiheitsbescheinung meiner deutschen Versicherung in englischer Sprache vorlege sinkt die Rate nochmal um circa $100. Nun hat man eine ab sofort gültige Versicherung und kann endlich Sorgenfrei ins Auto steigen und los fahren.

Einen Schritt den Ihr eventuell vermisst habt ist die Geschichte mit dem TÜV. Das ist ganz einfach. Gibt es nicht. Während des ganzen Prozesses stellte sich nie die Frage nach einer technischen Untersuchung. Dies hat den ungehörigen Vorteil, dass man ein Auto erst einmal ohne große Schwierigkeiten auf die Straße bringen kann und damit fahren darf. Andererseits stellt ein TÜV ja immer eine gewisse Mindestfunktionalität sicher. Das schützt nun auch nicht unbedingt davor das einem das Auto eventuell nach 3 Wochen kaputt geht aber bringt immerhin ein gewisses Grundmaß an Sicherheit auf die Straße. Ob es für mich ein Vorteil oder ein Nachteil ist kann ich dann in knapp 9 Monaten berichten. Hoffentlich nicht früher.

Für den schnellen Leser:

- Kaufen von Privat oder Händler
- Bei Privat geht man zusammen zur Zulassungsstelle (SAAQ) und überträgt das Fahrzeug
- Bei Händler erhält man einen Zettel der eine Art Übergangskennzeichen ist und einen grünen Zettel den man dann beim SAAQ vorlegt
- Beim SAAQ braucht man Pass mit Visum, Führerschein, Kaufbestätigung, grünen Zettel vom Händler oder Zulassung des aktuellen Besitzers und ca. $135

- Versicherung vorher vergleichen und anrufen um realistischen Preis zu erhalten
- Nach dem Kauf schnellstmöglich anrufen und Vertrag anschließen
- Unterlagen erhält man per Post und bis dahin per email
- Daten zum Abschluss sind Personalien, kanadische Anschrift, Führerscheinnummer, Daten von der Zulassung und eine Bankverbindung
- Zwei Typen von Versicherungen
- Einseitige übernimmt nur Schaden des Unfallgegners
- Zweiseitige übernimmt zusätzlich noch den eigenen Schaden
- Raten abhängig von Provinz, Typ, Fahrer und sonst vergleichbar mit Deutschland
- Raten zwischen $35 und $90

- TÜV gibt es nicht

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Es gibt mal wieder Bilder25.06.2012

Joseph Joubert hat einmal gesagt: "Zeichnen ist Sprache für die Augen, Sprache ist Malerei für das Ohr." Wer mit offenen Augen hier durch Montréal geht wird demnach sehr oft angesprochen. In diesem Sinne übergebe ich das Wort an die Bilder.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Was für ein Film17.06.2012

... nach nun mittlerweile sechs Wochen hier in Montréal, könnte man so meinen Ersteindruck benennen. Es ist wirklich schwer in Worte zu fassen wie sich das hier alles anfühlt denn mein Gehirn hat gerade erst damit begonnen, dieses ganze Szenario als real zu bewerten. Ich muss mein Gehirn allerding an dieser Stelle auch in Schutz nehmen, da sich hier so ziemlich Alles Filmreif darbietet. Vielleicht ist meine Sicht auf Nordamerika auch nur zu sehr durch Filme geprägt worden aber viele Umstände sprechen einfach für eine irrationale Wahrnehmung. Angefangen bei der WG in der ich lebe. Ich wohne mit einer Brasilianerin, einer Kanadierin, einem Franzosen und einem Russen unter einem Dach. Was das für ein kulturelles Vergleichspotential bietet könnte ihr euch ja sicher vorstellen. Weiter geht es mit meiner Arbeit. Ich habe einen Job bei dem ich überwiegend dafür bezahlt werde, Computerspiele zu spielen. Und der wohl eindrucksvollste Umstand ist Montréal selbst.

Fast jeden Tag lerne ich neue Ecken dieser Stadt kennen und keine sieht wie die letzte aus. So vielfältig die Kulturen hier in dieser Stadt sind, genauso vielfältig haben diese auch Ihre Stadt gestaltet. Nun da ich auch einen Platz zum Beachvolleyball spielen gefunden habe, kann mir Montréal alles bieten was man von einem Heimatort verlangen kann. Und genau das ist das Stichwort. Heimatort. Im Maiartkel "Eine Nacht auf dem Mont Royal" erwähnte ich am Ende wie leicht und fast selbstverständlich die Worte "zu Hause" ihren Weg in diesen Artikel gefunden hatten. Und so ist es: Montréal ist zu meinem Heimatort geworden!

Bei all der Glorifizierung blieb aber bisher eine Frage offen. "Habe ich Heimweh?" Ja klar habe ich Heimweh! Montréal mag nun meine Heimat geworden sein aber meine Gedanken und Gefühle sind immer noch in Stolzenhagen und Berlin. Da gehöre ich hin. Und damit bin ich bei meiner eigentlich angestrebten Aussage angelangt. Montréal hat mit all dem Charme und der kulturellen Vielfalt quasi sofort zu mir gesagt: "Willkommen daheim". Aber dazu gehören immer zwei und so sehr ich diese Stadt auch schätze, ich gehöre hier nicht auf Dauer her! Nun dürften alle die jetzt schon dachten, dass ich hiermit ankündige dauerhaft aus zu wandern, erst einmal wieder beruhigt sein :) Alles was ich hier habe und wie ich hier lebe funktioniert nur dadurch, dass meine Zeit hier limitiert ist. Und all das führt dazu, dass sich das hier wie ein Film anfühlt.

Ursprünglich bin ich nach Kanada gekommen um mein English zu verfestigen.
Ursprünglich wollte ich in Toronto arbeiten.
Ursprünglich dachte ich meine nicht vorhandenen Französisch-Kenntnisse könnten mich sozial isolieren.
Ursprünglich wollte ich hier nur einen Monat bleiben.

Nun kann ich sogar noch ein wenig Französisch lernen.
Nun hab ich hier einen richtig tollen Job gefunden.
Nun habe ich hier viele tolle Leute kennen gelernt.
Nun hab ich beschlossen insgesamt 5 oder sogar 6 Monate hier zu bleiben.

Stolzenhagen ... Berlin ... wartet auf mich! Ich komme wider und bringe Geschichten mit.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Ja: Es ist so heiß hier!10.06.2012

Die große Not die mich trieb war, unglaubliche Hitze. In den ersten Wochen stellte sich "widererwartend" heraus, dass es in Kanada nicht ständig und überall kalt ist. Und nun lag ich die ersten Wochen mit Schnappatmung in meinem Zimmer und hoffte auf jeden Windzug den mir das offene Fenster versprach.

Um diesen Scenario zu entfliehen entschied ich mich dazu mir einen kleinen USB-Ventilator zu besorgen. Aber Montréal ist nicht Berlin und hier gibt es nicht an jeder Ecke einen Kistenschieber mit allerlei Kinkerlitz. Hier herrscht eher eine "Der Kleine Laden an der Ecke"-Kultur. Letztendlich blieb mir nichts anderes übrig als einen bekannten Webservice für Alles und Jeden zu bemühen. Leider sind die Lieferzeiten hier in Kanada nicht mit denen in Deutschland zu vergleichen und so musste ich knapp 2 Wochen auf die Lieferung des heiß ersehnten Kühl-Equipments.

Und wo ich schon mal im Kaufrausch war, habe ich auch gleich noch das Kleine Schwarze eingepackt. Naja $10 Versandkosten sollte man schon ausnutzen oder? Das Kleine Schwarze auf dem Bild ist übrigens ein kleiner Reiseakku, der sich durch ein Solarpanel auf der Oberseite selbst aufladen kann. Dann kann man ihn als Energiequelle für alles Nutzen was mit einer USB-Schnittstelle auskommt. Mobiltelefone, Kameras und eben auch so ein kleiner Ventilator. Nun bin ich für den anstehenden Sommer hier in Montréal bestens gerüstet.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Ein Tag am Wasser26.05.2012

Ein Tag am Wasser sollte es werden. Es war schönes Wetter und wo zieht es den gemeinen Deutschen dann hin? Ja genau in den Biergarten oder ans Wasser. Da ich aber nun mal kein Bier mag blieb mir nur Plan B. Etwas orientierungslos suchte ich mir mit Hilfe eines bekannten Kartendienstes den kürzesten Weg zu dem Fluss der hier durch Montreal fließt um ein paar schöne Aufnahmen vom Wasser, vom Hafen, von Brücken oder einfach nur von Uferkanten zu machen.

Der Sankt-Lorenz-Strom entspringt weit im Westen und trägt bis zu den Großen Seen verschiedene Namen. Eigentlich beginnt der Fluss aber erst in Kingston, direkt nach dem Ontariosee. Kurz vor Montréal mündet dann der Ottawa River ein und beide durchströmen die Stadt dann in drei Rinnen wodurch unzählige große und kleine Inseln das Landschfts- und Stadtbild prägen. Eine der Inseln ist zu einem Freizeitpark mit Achterbahnen und vielen anderen Fahrgeschäften ausgebaut worden.

"Anders als gedacht mein Schatz!" So, oder so ähnlich klingelte es in meinem Ohr, als ich schließlich ankam. Was ich vorfand war ein leicht industriell und wie ein Güterbahnhof gestaltetes Flussufer. Nimm den Spatz und fang die Taube später dachte ich mir und Industriecharme hat ja auch was für sich. Als erstes habe ich mich auf das Brückenmotiv gestürzt und mich aber leider immer wieder über nervige Schilder, Straßenlaternen, Ampeln, Wahlplakate oder Werbetafeln geärgert. Immer wenn ich glaubt eine gute Perspektive gefunden zu haben störte mindestens eines dieser Dinge das Bild. ... diese Stadtplaner, kein Sinn für Ästhetik.

Viele schöne Bilder sind an dem Tag leider nicht entstanden aber ich war wohl ein wenig von den letzten Ausflügen in die Stadt verwöhnt. Die besten Bilder habe ich natürlich wieder im Bereich Alle Bilder für euch hinzugefügt. Und die Taube werde ich finden und dann auch festhalten, versprochen.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Arbeiten in Kanada22.05.2012

Alles was du tust, hast du irgendwann auch zum ersten Mal getan! Arbeit in einem fremden Land zu finden gehört für mich auf jeden Fall zu den Sachen, die ich zum ersten Mal mache. Meine Suche begann aber bereits in Deutschland und zwar mit Hilfe von zahlreichen Jobportalen und Seiten für Kleinanzeigen. Der Ablauf einer solchen Bewerbung ähnelt im Wesentlichen dem in Deutschland, mit dem Unterschied, dass man nicht so viele Dokumente anfügen muss. Den meisten Firmen reicht der Lebenslauf. Aufwendige Anschreiben und Zeugnisse sind in den aller seltensten Fällen gefordert. Doch beim Lebenslauf gibt es dann doch einige Unterschiede zu dem in Deutschland üblichen Standard. So darf, zum Beispiel, auf einem englischsprachigen Lebenslauf kein Foto vorhanden sein und auch Angaben über Geschlecht und Alter sind nicht erwünscht. In Deutschland wird gerade über eine anonyme Bewerbung diskutiert, hier ist das quasi normal. Dafür ist es allerdings üblich im Lebenslauf einen Bereich zu haben in dem man kurz über seine persönlichen Eigenschaften und seine allgemeine Motivation schreibt. Das ist in Deutschland eher als "3. Seite bekannt" und wird meist nur bei kreativen und journalistischen Berufen oder bei bestimmten Führungspositionen verwendet um sich ein wenig von der Masse ab zu heben.

Den Job den ich seit heute mache, habe ich dann aber witzigerweise über eine Kleinanzeige gefunden und ich hatte es mit dieser Bewerbung auch ursprünglich nicht so ernst gemeint. Ich meine, wie ernst nimmt man eine Bewerbung auf eine Stelle bei der man vornehmlich für das Spielen von Computerspielen bezahlt werden soll? :) Die Firma hat mich aber noch am selben Tag angeschrieben und gefragt ob ich schon in Montréal sei und ich Ihnen doch mal meine Telefonnummer zukommen lassen könnte um ein erstes persönliches Gespräch zu führen.
->> Das war 3 Wochen vor meiner Abreise! <<-
Also musste ich die Firma leider vertrösten. Glücklicherweise war das Interesse der Firma auch nach meiner Ankunft 3 Wochen später ungebrochen und so wurde ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

Ein Vorstellungsgespräch komplett in englischer Sprache gehört übrigens auch zu den Dingen die ich zum ersten Mal gemacht habe. Der Verlauf war aber sehr angenehm, da ich bereits einige Tage im Land war und ich mich daher schon an das dauerhafte und alltägliche Verwenden der Sprach gewöhnen konnte. Nach einigen Minuten hielt man mir dann aber zwei Sprachtests unter die Nase und die sollte ich dann in einer vorgegeben Zeit ausfüllen. Ein englischer Sprachtest und einen für die deutsche Sprache. Ich hatte mich ja schließlich auch auf eine Stelle beworben bei der es darauf ankommt Übersetzungen und Lokalisierungen von Texten in Computerspielen zu überprüfen. Der deutsche Sprachtest war übrigens schwerer und auch viel umfangreicher. Eigentlich war ich an diesem Punkt der Meinung mich weiter nach Jobs umschauen zu müssen. Doch genau eine Woche später habe ich dann die Bestätigung bekommen beide Tests bestanden zu haben und das ich, sobald Bedarf besteht, anfangen könne.

Nun war es heute soweit! Der erste Arbeitstag! In einem fremden Land! Doch es war wie so ziemlich jeder erste Arbeitstag den ich hatte, nur in Englisch und mit Computerspielen und mit Kollegen verschiedenster Nationalitäten und mit Geheimhaltungsfaktor hoch 10 :) Also ich glaube dazu sagt man dann sowas wie: Gleich und doch irgendwie anders! Es gab natürlich viel organisatorisches, wo ist was, was darf man und was nicht, wer arbeitet hier und woran, wie sind die Pausenzeiten und wen muss man Fragen wenn es Probleme gibt. Da ich aber einer absoluten Schweigepflicht unterliege kann ich nur sagen, dass es ein sehr spannendes Arbeitsumfeld ist und ich da viele nette und lustige Kollegen habe. Somit freue ich mich auf die kommenden Wochen und Aufgaben.

Da mir aber zu Komplettierung meiner Unterlagen noch die Social Insurance Number (Sozialversicherungsnummer) fehlte, durfte ich dann etwas früher gehen und musste noch aufs "Amt". Das klingt schon nach Folter doch schon der Name der, mit unseren Bürgerämtern vergleichbaren, Behörden lässt auf einiges hoffen. "Service Canada Centre"! Und dieses Versprechen wurde eingehalten. Ein älterer Mann, den ich einfach mal bezichtige in seiner Jugend ein Hippie gewesen zu sein, erklärte mir in aller Seelenruhe, was ich zu tun habe und was das hier überhaupt alles soll :) Ich erhalte nun eine Nummer mit der ich im "System" registriert bin und so ziemlich alle steuerlichen und versicherungstechnischen Angelegenheiten geregelt werden, sagte er und ja er hat die Anführungszeichen bei "System" wirklich gemacht. Wie lange würde man in Deutschland auf so eine Nummer warten? Naja keine Ahnung, jedenfalls mehr als die knapp 42 Sekunden die man hier wartet :) Dazu ein kleiner Nachtrag zu dem Bankkonto, welches ich vor einigen Tagen eröffnet habe. Hier ist es nämlich auch nicht üblich eine Woche auf den PIN und dann noch eine Woche auf die Karte zu warten. Man bekommt hier seine Bankkarte sofort und die ist auch sofort einsatzbereit. Den PIN gibt man übrigens selbst in ein Schreibgerät ein.

Soviel zu meinen behördlichen und beruflichen Erfahrungen die ich bisher machen durfte. Alles in allem sind die Strukturen vergleichbar. Es ist nur alles sehr viel entspannter und doch irgendwie schneller. Euch eine schöne Woche noch und demnächst gibt es dann auch wieder Bilder.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Wer redet ist nicht tot17.05.2012

.. und da ich nicht tot bin, redete ich. Geredet habe ich kanpp 40 Minuten mit Holger Klein, einem Radiomoderator im öffentlich-rechtlichen Rundfunk der auch viele erfolgreiche Webradioformate macht. Die Sendung bei der ich mitgemacht habe heißt "Wer redet ist nicht tot" (Wrint) und man kann diese jederzeit auf der Website zur Sendung nachhören. Thema war natürlich Kanada und alles was sich um die Reise und die Vorbereitungen dreht. Grundidee war mir mal ein Paar Fragen von einer ausstehenden Person stellen zu lassen, die einen anderen Blick auf mein Vorhaben hat als meine Familie und Freunde. Ich denke, dass dies auch gut gelungen ist und ich mit diesem und den hoffentlich noch folgenden Mitschnitten eine schöne Erinnerung für die Zukunft habe.

Ich habe euch hier mal den Mitschnitt der kompletten Sendung verlinkt. Einfach auf "Play" (dem rechten Dreieck) klicken und warten bis der kleine grüne Balken ganz hinten angekommen ist und und dann zur Zeitmarke "-1:43" vorspulen. Es dürfte in etwa da sein wo ich die schwarze Zeitmarke gesetzt habe. Ich wünsche euch viel Spaß beim hören.

Play

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Eine Nacht auf dem Mont Royal16.05.2012

Ein Abend wie er schöner kaum hätte sein können. So ähnlich fing auch mein Artikel "Ein Tag auf dem Mont Royal" an. Nun fast die gleiche Einleitung, da ich wieder mal einen Ausflug zum namens-gebenden Dach der Stadt unternommen habe. Diesmal allerdings bei Nacht und vor allem allein. Über letzteres sollte ich mich später noch ärgern aber dazu später mehr. Mit dem Bus habe ich mich dann gegen 21 Uhr auf den Weg gemacht und beim Umsteigen schon ein Paar schöne Bilder von einer Kirche der Jerusalem-Gemeinde-Montréal machen könne. Diese ist direkt an der Metro Station "Mont Royal" zu finden.

Alle Bilder sind mit Hilfe von Langzeitbelichtung und zur unter Hilfenahme meines kleinen Reisestativs entstanden. Dadurch wirkt der Himmel und die Leuchtquellen im Bild oft sehr viel heller als sie wirklich waren. Weiterhin sind dadurch die "Lichtschliereneffekte" entstanden. Diese sind auf einigen Bildern im Bereich Alle Bilder zu finden.

Ich bin, im Gegensatz zum letzten mal, eine Station vor dem "Gipfel" ausgestiegen, um auch Bilder von dem westlichen Teil der Stadt zu machen. Diese Bilder Zeigen unter anderem das Stadion und ein wenig vom Geländer des Aussichtspunktes. Dieser Aussichtspunkt ist übrigens ein in Grasgeruch gehüllter Treffpunkt für alle Jugendlichen mit dicken Autos und mindestens genauso dicken Bassrollen. Anders als ein Auflaufen solcher Gestalten in Deutschland, sind diese hier sehr nett und freundlich und waren auch gerne Bereit ein wenig zur Seite zu gehen wenn man Sie bittet einen Platz am Geländer frei zu machen um dort ein Paar Bilder zu machen. Die Gelassenheit ist aber vielleicht auch auf den Genuss cannabinoler Substanzen :) zurück zu führen.

Von diesem Punkt aus bin ich dann über die Holztreppen zum Aussichtspunkt "Belévère Kondiaronk", bei dem wir auch das letzte mal waren, aufgebrochen. Das ist der Punkt an dem ich mich ein wenig geärgert habe alleine unterwegs zu sein, denn diese Parkanlage ist nicht beleuchtet. Es war stockfinster und man sah die Hand vor Augen nicht. Ein christlicher Fanatiker würde aus dem Folgenden eine schöne Geschichte zur Bekehrung der nicht Gläubigen stricken. Denn im Dickicht des Waldes war in der Ferne ein schwaches Licht zu erkennen. Es wurde mit jedem Meter deutlicher, ein Kreuz war zu erkennen. Es war ein ca. 30m großes hell beleuchtetes Kreuz. Schöne Fotos sind es geworden aber eine religiöse Erweckung hatte ich nicht.

Ein Paar Meter weiter kam ich dann an dem angestrebten Aussichtspunkt an und konnte endlich den südlichen Teil der Stadt bei Nacht fotografieren. Auch hier waren wieder viele freundliche Jugendliche mit Musik und Alkohol die ebenfalls die Nacht genossen haben. Da für diese Nacht ja eigentlich Gewitter vorhergesagt war habe ich mich dann schnell wieder auf den Heimweg gemacht. Ich konnte mich dann aber doch nicht davon abhalten einen anderen Weg nach Hause zu nehmen und dort noch ein Paar Bilder zu machen. Eines sei euch aber versichert: Ich bin trocken zu Hause angekommen.

... mhh "zu Hause" ... finde ich ja spanndend wie fast selbstverständlich diese Worte ihren Weg in diesen Text gefunden haben. Naja schreibe ich dann auch mal zu :)

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Ein Lebenszeichen13.05.2012

Nach einer Woche schweigen, nun wieder ein schriftliches Lebenszeichen von mir. Ich habe die letzten 7 Tage sehr viel damit zugebracht mir hier eine Existenz auf zu bauen. Das spannende an der ganzen Sache ist es heraus zu finden, was eigentlich die lebensnotwendigen Eckpunkte des alltäglichen Lebens sind. Im Gegensatz zu so einem "Neustart" muss man sich im heimatlichen Alltag nur entlang des Aufwachsens um solche Dinge kümmern. Es gibt ein Alter in dem man ein Konto eröffnet, es gibt ein Alter in dem man ein Handy bekommt und es gibt ein Alter in dem sich dann selbst um Versicherungen, Steuern und Arbeit kümmert. Genau das alles habe ich aber letzte Woche gemacht. Und ein Gerücht kann ich bestätigen: Die Menschen hier sind im Alltag sehr viel entspannter. Das könnte den ein oder anderen ungeduldigen Deutschen in den Wahnsinn treiben aber ich bin persönlich sehr froh darüber hier ein etwas entschleunigtes Leben führen zu können.

Der größte Aufreger der letzten Woche wurde durch die Telekom herbeigeführt. Ja, auch aus der Ferne schafft es die Telekom einen das ein oder andere Stöckchen zwischen die Füße zu werfen. Nun habe ich mich am Montag frohen Mutes zu Fuß auf dem Weg zu einem Shop eines kanadischen Mobilfunkbetreibers gemacht und habe mit dem freundlichen Mitarbeiter versucht mein Telefon mit einer kanadischen SIM-Karte in Betrieb zu nehmen. Es scheiterte daran, dass die Telekom mein Telefon für die Benutzung anderer Netzbetreiber gesperrt hat. Nach der Auskunft des Shop-Mitarbeiters solle ich meinen Heimatnetzbetriber anrufen und die Freischaltung veranlassen. Das würde seiner Erfahrung nach problemlos gehen.

" .. tut .. tut .. ~Begrüßung und Problemdarstellung~ .. Es tut mir leid, Herr Killat, aber die Freischaltung Ihres Telefons kann erst nach 24 Monaten, also im Novemer 2013, vorgenommen werden. Ich wünsche Ihnen dennoch einen schönen Aufenthalt in Kanada. ... klick"

Soviel zum Thema "problemlos". Da ich aber auch mein altes freigeschaltetes Telefon dabei habe, bin ich dann nochmal zu diesem Shop gelaufen um dann wieder ein ein weiteres unangenehmes "klick" zu hören. Und dann nochmal "klick .. klick .. klickklickklickklickklick". Es war der nette Mitarbeiter der, ein wenig aus der Ruhe geraten, auf seiner Maus herumhackte da das "System" abgestürzt ist. Ein wenig geknickt habe ich dann auf dem Rückweg wenigsten noch eine Monatskarte für den Personennahverkehr gekauft und mich dann noch ein wenig auf der Terrasse unseres Hauses gesonnt.

Mein Montag in 5 Phrasen: keine Handynummer bekommen, trotzdem schönes Wetter genossen, viel gelaufen, Telekom-Fuck-up, Monatskarte für den Nahverkehr gekauft.

Alles weitere war dann doch sehr unspannend und ich würde es nicht wagen eure hoch geschätzte Aufmerksamkeit mit Einzelheiten über eine Bankkontoeröffnung oder der Jobsuche zu langweilen. Sobald ich Arbeit gefunden habe wird darüber natürlich wieder ausführlich Berichtet.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Ein Tag auf dem Mont Royal07.05.2012

Ein Sonntag wie er schöner kaum hätte sein können. Schönes Wetter, nette Leute und ein Ausflugsziel welches seines Gleichen sucht. Doch ich fange mal am Anfang an. In "Die Ankunft" habe ich euch ja schon beschrieben wie ich am Freitag mit Sack und Pack in die WG gezogen bin. Wie es der Zufall so wollte fand genau an diesem Tag eine Party statt. Nein, nicht meinetwegen. Eine Mitbewohnerin, die alle immer nur die Mammi nennen und die aus Brasilien kommt, hat ein paar Ihrer Freunde eingeladen. Das hieß wie ihr auf Facebook lesen konntet, dass sich ca. 30 Personen aus knapp 6 Ländern in einer Wohnung befanden und versuchten sich auf ungefähr 3 Sprachen zu unterhalten. Was mit steigendem Alkoholpegel immer witziger wurde.

Der Abend war also für mich als Neuankömmling die perfekte Gelegenheit um Leute kennen zu lernen. Was dann dazu führte, dass ich am Sonntag von einigen dazu eingeladen worden bin mit zum Mont Royal zu kommen. Der Mont Royal ist Namensgeber der Stadt und einer von neun Erhebungen der Montérégie-Hügel. Die Höhe des eigentlichen Mont Royal beträgt 233m und somit ist dies ein hervorragender Anzugspunkt für Fotografen, Romantiker :) und auch Sportler die die unzähligen Treppenstufen zum trainieren benutzen.

Als wir im Park ankamen fanden wir einige Sonnenanbeter, die endlich die ersten warmen Tage des Jahres genießen konnten und eine schätzungsweise 100 Personen starke muslimischen Menschenmenge die mit Grills, Musikinstrumenten und Wasserpfeifen ausgerüstet bereits heftig feierten. Nachdem wir dann einige Stunden das wuselige Treiben beobachtet und auch selbst einige Liter Sonne getankt hatte machten wir uns auf den Weg zu einem der 3 Aussichtspunkte. Als wir dann am "Belévère Kondiaronk" ankamen eröffnete sich ein atemberaubender Blick auf die Stadt.

Nach einer ausgiebigen Fotosession machten wir uns dann wieder auf den Weg nach unten zu "TamTams". Dies ist ein mittlerweile fester sonntaglicher Event auf einem kleinen Platz der sich um das "Sir George Étienne Cartier Monument" ausdehnt. Hier umsäuselte uns der lieblich-süße Geruch von verbrennendem Entspannungskraut :) Die Ursache für diesen Genuss des passiven breit werdens war eine Horde von Trommlern, die sich um diese kleinere Version der "Goldelse" scharrten und berauscht von Drogen und Ihrem eigenen Dasein einen unglaublichen Trommelsound erzeugten. Diese Szenerie wurde durch allerlei fliegende Händler die Schmuck, Glückssteine und Wasserpfeifen verkauften und einige artistische Gaukler perfekt ausgemalt. Das war für mich nach der multilingual anspruchsvollen Party vom Freitag der bisher kulturreichste Tag hier in Kanada.

Achtung ein kleines Vorab-Fazit. Vielleicht bin ich einfach nur mit meinem Glücksfuß aus dem Flugzeug auf kanadischen Boden getreten aber bisher versucht die ganze Stadt, so scheint es, alles dafür zu tun mir das Leben und Sein so angenehm wie irgend möglich zu gestalten. Täglich kann ich kulturell, zwischenmenschlich und auch architektonisch aus dem Vollen schöpfen. Weiter so Montréal und auf das diese Euphorie nie endet.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Stade Olympique de Montréal06.05.2012

Das ist ganz speziell für Jule und Tobi. Ich habe die Gedanken zu diesen Fotoreichen und schönen Tag bereits verfasst, also warum sollte ich es nochmal schreiben. Danke nochmal an euch beide.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Die Ankunft05.05.2012

Es ist geschafft. Nach langer 15stündiger Reise bin ich nun endlich in Kanada angekommen. Es war schon ein wenig gespenstisch auf dem Flughafen mit knapp 30 Leuten die alle aus meinem Flugzeug kamen und den paar Angestellten. Wenn Bereiche und Gebäude die für große Menschenmassen angelegt sind, wirkt es auf mich immer etwas postapokalyptisch wenn diese Bereiche dann fast menschenleer sind. Und mit diese Gefühl in der Hosentasche kommt nun der spannendste Teil der ganze Anreise: Immigration! Und es war entspannt. Es reichte dem netten Mann der mir gegenüber stand der "Letter of Invitation" und mein Pass. Nach Krankenversicherung, Rückflugticket oder Nachweis über Geldmittel hat keiner gefragt.

! Ich darf jetzt ein ganzes Jahr hier bleiben und arbeiten !

Nach meiner ersten Nacht, die wie schon beschrieben sehr entspannt und gemütlich war, machte ich mich nach der Frühstück auf den Weg zur WG die ich beziehen wollte. Also raus vor die Tür und dann mal sehen wie weit man kommt in einer Stadt in der die wenigsten Dinge zweisprachig beschildert sind. Erster Eindruck: Weit und Flach! Es scheint als ob jemand mit dem Nudelholz über die Stadt gegangen ist. Kaum ein Gebäude ist höher als 3-4 Stockwerke und bis man irgendwo angekommen ist muss man viel Weg zurück legen. Im Zentrum stehen natürlich auch höhere Gebäude aber es bestimmt nicht das Stadtbild.

Die Katze lässt das Mausen nicht. Das heißt: kaum bin ich 4 Minuten unterwegs schau ich mir als Elektriker die Verkabelung der Stadt an und fühle mich kurzzeitig in meinen Urlaub in Portugal zurück versetzt. Im nebenstehenden Bild ist eine Fußgängerbrücke zu sehen die über eine Art Stadtautobahn führt. Links und rechts dieser Straße führen Stromleitungen in die Stadt hinein. Von den Treppenaufgängen ist es problemlos möglich mit ausgestrecktem Arm die Leitungen zu erreichen. Ich duckte mich ein wenig als ich die Leitungen passierte. :)

Die WG, die ich mir anschaute war toll und die Leute dort sehr sympathisch und so machte ich mich am nächsten Tag ein weiteres mal auf den langen Weg dorthin. Nur dieses mal mit meinem ganzen Zeug (ca. 30kg) auf dem Rücken und das bei der schlechtesten Wetterlage die man sich für einen Umzug vorstellen kann: Nieselregen und Warm. Damit ihr euch eine Vorstellung von der Entfernung machen könnt habe ich das mal mit Maps illustriert. Die Entfernung ist vergleichbar mit dem Weg von Pankow Heinersdorf bis nach Marienfelde.

Nun habe ich erst einmal eine Unterkunft und Internet und somit ist der ersten Fuß auf diesem fremden "Planeten" namens Kanada aufgesetzt. Die nächsten Schritte werden Bankkonto, Handy und Job sein. Auch darüber werde ich euch natürlich kein Detail vorenthalten.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Der Auftakt04.05.2012

Nach traurigem und langem Abschied (ein verdammtes Jahr: WOW bin ich wirkich ich?) bestieg ich den A330 von AirBerlin nach NewYork. Der Flug als solches war nicht sonderlich spannend, allerdings kann man die Film- und Serienauswahl von AirBerlin nur loben. Es schien sogar, dass dieses komische Touch-Abspielgerät mit der Menge der aufzulistenden Medien schier überfordert war. Nach nahezu turbolenzfreien 8h sitzen, begrüßte uns NewYork mit Wolken und Regen. Somit waren Luftaufnahmen eventuell auftauchender Sehenswürdigkeiten nicht möglich. Es schien als ob 2 Meter nach den Wolken schon die Räder quietschten. So sehr ich auch im Vorfeld über dieses Land und den Einreisezwang gemeckert habe, eine Sache habe die drauf: "scheiße freundlich sein".

Da ich nun schon einreisen musste durfte ich auf den Flughafen verlassen. Viel von NewYork habe ich aber trotzdem nicht gesehen. Man kommt von dem Flughafengelände nicht wirklich zu Fuß weg und jetzt noch öffentlich oder mit Taxi in diese Stadt und das ohne Bargeld, nee dazu war ich dann doch zu feige. Ich bin vor der Tür einige Meter hin und her gelaufen und habe dann doch im Regen eine Sehenswürdigkeit erblickt! Ich vermutete erst es sei die BrooklynBridge aber es ist die Verrazano Narrow Bridge, die sich im 36x Zoom dann doch als imposantes Bauwerk darbot. Nach diesem recht befriedigenden Schnappschuss bin ich dann durch den CheckIn. Und hier ist das volle Programm. Schuhe aus, Gürtel aus, Laptop raus und dann durch den "Nacktscanner". Aber wie üblich alles total freundlich und nett.

Nun da schon unglaubliche 2h vergangen waren, ich also nur noch 4h vor mir hatte, lief ich entspannt zu meinem Gate und haute mich auf die Bank. Es war eh noch keiner da und so versuchte ich zu schlafen. Dies gelang mir zum Teil auch, was aber zu wildem hoch schrecken mit dem Gefühl "Mist ich hab meinen Flug verschlafen" geführt hat. Wie ich danach aussah könnt ich euch auch in groß anschauen, ich rate aber davon ab :)

Der Weiterflug nach Montréal und die Taxifahrt ins Motel bei Regen sind lediglich erwähnenswert. Das Bett im Motel war erschreckend groß und gemütlich und somit das absolute Highlight am Ende meiner Anreise.

So, dass war jetzt noch nicht sehr spannend aber so sind Anfänge großer Taten nun mal :) Eventuell gibt es morgen dann schon den Artikel über meinen Start hier in Monrtréal.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND

Die Vorbereitung04.05.2012

Zur Vorbereitung gehörte natürlich eine ganze Menge mehr als das Packen der Rucksäcke aber das fand ich persönlich am spannendsten. Zum schauen und staunen hierzu ein Bild meines Inventars.

Und somit schließe ich mit meiner bekannten Grußformel: MfG ND